Sprüche 4, 10 – 19
10 Höre, mein Sohn, und nimm an meine Rede, so werden deine Jahre viel werden. 11 Ich will dich den Weg der Weisheit führen; ich will dich auf rechter Bahn leiten, 12 dass, wenn du gehst, dein Gang dir nicht sauer werde, und wenn du läufst, du nicht strauchelst. 13 Halte fest an der Zucht, lass nicht davon; bewahre sie, denn sie ist dein Leben. 14 Komm nicht auf den Pfad der Gottlosen und tritt nicht auf den Weg der Bösen. 15 Lass ihn liegen und geh nicht darauf; weiche von ihm und geh vorüber. 16 Denn sie schlafen nicht, wenn sie nicht Übel getan, und sie ruhen nicht, ehe sie nicht jemanden zu Fall gebracht haben. 17 Sie nähren sich vom Brot des Frevels und trinken vom Wein der Gewalttat. – 18 Der Gerechten Pfad glänzt wie das Licht am Morgen, das immer heller leuchtet bis zum vollen Tag. 19 Der Gottlosen Weg aber ist wie das Dunkel; sie wissen nicht, wodurch sie zu Fall kommen werden.
Es klingt väterlich, heutzutage könnte man auch gleichzeitig mütterlich sagen. Irgendwie besorgt. Weil der Sprecher/die Sprecherin weiß, dass der Pfad der Gottlosen auch verführerisch sein kann. Fast wie von selbst stellt sich das Bild vom breiten und vom schmalen Weg bei mir als Lesendem ein. Der Weg der Weisheit ist schmal, manchmal auch anstrengend. Es kann sauer werden, anstrengend, ihm zu folgen. Er erfordert Treue, Beharrlichkeit, Gleichmut. Ob der Weg der Gerechten ein Weg ist, auf dem es keine Schwierigkeiten gibt? Das zu sagen, scheut die Weisheit, weil sie weiß, dass die Wege Gottes mit seinen Leuten hart sein können.
Kommt, Kinder, lasst uns gehen der Vater gehet mit
er selbst will bei uns stehen bei jedem sauren Tritt;
er will uns machen Mut mit süßen Sonnenblicken
uns locken und erquicken ach ja, wir haben´s gut.
G. Tersteegen 1738, EG 393
Darum ist es nicht wichtig, ihn im hellen Licht glänzend zu malen. Es reicht: Es ist der Weg in der Gegenwart und unter dem Weggeleit Gottes. Im Gegensatz zu dem Weg der Gottlosen. Die Sätze erinnern mich an Psalm 1: „Der HERR kennt den Weg der Gerechten, aber der Gottlosen Weg vergeht.“ Der Unterschied zwischen den beiden Wegen liegt darin, dass der eine ein Sackgasse ist, vom Wind verweht und der andere das Ziel der Ewigkeit zugesagt hat. Von Gott und seiner Weisheit.
Es versteht sich nicht von selbst, dass wir den richtigen Weg finden. Darum gibst Du, Gott, uns Wegweisung. du lässt uns mahnen und ermutigen durch Menschen, die es gut mit uns meinen. Du schickst uns Fingerzeige, Stopp-Signale, wenn wir dabei sind, den Weg zu verlieren. Dein Wort ist unseres Fußes Leute und lässt uns gewisse Schritte tun und bewahrt uns vor unsicherem Grund. Danke für alle Klarheit und alle Wegweisung, der wir uns anvertrauen dürfen. Dein Heiliger Geist ermutigt uns zu einem Leben nach Deinem Willen. In den kleinen Alltagsschritten und den großen Lebensentscheidungen. Amen