Schöpfung ist Wohltat

  1. Mose 1, 1 13

1 Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. 2 Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser. 3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. 4 Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis 5 und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag. 6 Und Gott sprach: Es werde eine Feste zwischen den Wassern, die da scheide zwischen den Wassern. 7 Da machte Gott die Feste und schied das Wasser unter der Feste von dem Wasser über der Feste. Und es geschah so. 8 Und Gott nannte die Feste Himmel. Da ward aus Abend und Morgen der zweite Tag. 9 Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an einem Ort, dass man das Trockene sehe. Und es geschah so. 10 Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, dass es gut war. 11 Und Gott sprach: Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringe, und fruchtbare Bäume, die ein jeder nach seiner Art Früchte tragen, in denen ihr Same ist auf der Erde. Und es geschah so. 12 Und die Erde ließ aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringt, ein jedes nach seiner Art, und Bäume, die da Früchte tragen, in denen ihr Same ist, ein jeder nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war. 13 Da ward aus Abend und Morgen der dritte Tag.

Es ist ein Zusammenspiel. Auf der einen Seite das göttliche Wort:  Es werde… Und auf der anderen Seite die Antwort des Geschehens: es wird. Das Wort ruft Geschehen hervor. Das Wort des Anfangs ist kein folgenloses Wort – es setzt die Geschichte der Welt in Bewegung. Schöpfung meint genau dies: Die Welt hat einen Anfang, der aus dem göttlichen Wort schöpft. Es geht nicht um Naturwissenschaft – es geht um den Glauben an den Schöpfer. Man kann es leicht überlesen: Dieses schöpferische Handeln ist zuvörderst Scheiden, Unterscheiden. Es ist eine Ordnung, die aus dem Wort Gottes wird. Die Welt ist – trotz allem, was uns chaotisch vorkommt und als Menschen sind wir an diesen chaotischen Zuständen heftig beteiligt – kein Chaos. Gott hat kein Chaos geschaffen, sondern der Weit eine Ordnung gegeben, die dem Leben dient.

            „Urknall“ und„Ursuppe“ sagen heute Forscher, wenn sie nach dem Ursprungsort des Lebens gefragt werden – und zucken, so denke ich, ein wenig hilflos mit den Schultern. „Urflut“, „Chaosmeer“ übersetzen andere, was bei Luther Tiefe heißt.Ob „Urknall“ und „Ursuppe“ gegenüber der „Tiefe“ ein gedanklicher Fortschritt ist oder vielleicht doch nur ein anderer Ausdruck, um einfach nur zu sagen: Wir wissen nicht? Wir können nur in Bildern über den Anfang reden. Mir ist die liturgisch-poetische Sprache lieb, weil sie etwas vom Staunen über die geheimnisvolle Ordnung des Alls und der Welt spiegelt.

„Mein Gott, danke für dein Wort, mit dem Du die Welt ins Leben rufst. Danke für Dein Wort, in dem Du der Welt eine Ordnung gibt. Gib Du uns doch die Demut, die sich in Deiner Ordnung findet und in ihr den Weg für ein gutes Leben in der Schöpfung annimmt. Amen 

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert