Der große Untergang

  1. Mose 7, 17 – 24

17 Und die Sintflut war vierzig Tage auf Erden, und die Wasser wuchsen und hoben die Arche auf und trugen sie empor über die Erde. 18 Und die Wasser nahmen überhand und wuchsen sehr auf Erden, und die Arche fuhr auf den Wassern. 19 Und die Wasser nahmen überhand und wuchsen so sehr auf Erden, dass alle hohen Berge unter dem ganzen Himmel bedeckt wurden. 20 Fünfzehn Ellen hoch gingen die Wasser über die Berge, sodass sie ganz bedeckt wurden. 21 Da ging alles Fleisch unter, das sich auf Erden regte, an Vögeln, an Vieh, an wildem Getier und an allem, was da wimmelte auf Erden, und alle Menschen. 22 Alles, was Odem des Lebens hatte auf dem Trockenen, das starb. 23 So vertilgte er alles, was auf dem Erdboden war, vom Menschen an bis hin zum Vieh und zum Gewürm und zu den Vögeln unter dem Himmel. Sie wurden von der Erde vertilgt. Allein Noah blieb übrig und was mit ihm in der Arche war. 24 Und die Wasser wuchsen gewaltig auf Erden hundertfünfzig Tage.

Das Leben – weggespült in den Wassermassen. Unterschiedslos. Es ist der Schmerz der großen Katastrophen, dass sie nicht unterscheiden. Sie reißen alles weg – die Menschen wie die Tiere und die Pflanze und die Häuser. Alles, was Menschenfleiß und Menschenkunst geschaffen hat – dem Untergang preisgegeben. Vernichtet. Vor meinen Augen habe ich Bilder von Überschwemmungen – Pakistan, Bangladesch, Nigeria, Australien – das Aufzählen findet kein Ende. Katastrophen weltweit. Vor meinen Augen habe ich auch die Trümmerlandschaften von Syrien, dem Irak, Mariupol, Charkiw. Auch da – das Aufzählen findet kein Ende. Menschengemachte Katastrophen weltweit. Für mich ist das Unheimliche an dieser Erzählung, dass es nicht so weit weg ist, dass aus dem Handeln der Menschen nicht nur Katastrophen für uns Menschen, sondern für die ganze Schöpfung erwachsen können. Meistens bleiben sie noch in einem begrenzten Rahmen, aber sie sind zugleich wie ein Hinweis darauf: Wenn ihr so weiter macht… Die Sprache der Klimaforscher ist nicht sonderlich bildhaft, sondern von Zahlen, Kurven und Messdaten bestimmt. Aber sie malen mit ihren nüchternen Fakten das Bild einer globalen Sintflut. Und es ist die Frage, wie lange wir es uns noch leisten können, darüber Scheindebatten zu führen, ob dieser Klimawandel, von dem die Rede ist, menschengemacht ist oder nicht.   Der biblische Text sagt sehr nüchtern: Das alles ist Folge der Bosheit der Menschen. Wenn es nicht den einen gäbe, der diese Sintflut überlebt – sie wäre nicht eingegraben in das Gedächtnis der Menschheit. Wichtiger aber noch: Lassen wir uns warnen, uns gegenseitig solche Sintflut-Erfahrungen zuzumuten? Sie uns anzutun mit den ungezählten und ungenannten Opfern?

Mein Gott, wenn die Welt vergeht – was bleibt? Was bleibt Dir, der doch das Leben geschaffen hat und das Leben will? Bleibt Dir mehr als der Schmerz? Bleibt Dir doch die Hoffnung auf den neuen Anfang – wenigstens mit einem, der sich von Dir bewahren lässt? Ich danke Dir, dass Du um des einen Gerechten Willen, um Jesu willen, die Welt und das Leben nicht preisgibst. Amen

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