Das große Zeichen: Der Regenbogen

  1. Mose 9, 1 – 17

1 Und Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde. 2 Furcht und Schrecken vor euch sei über allen Tieren auf Erden und über allen Vögeln unter dem Himmel, über allem, was auf dem Erdboden wimmelt, und über allen Fischen im Meer; in eure Hände seien sie gegeben. 3 Alles, was sich regt und lebt, das sei eure Speise; wie das grüne Kraut habe ich’s euch alles gegeben. 4 Allein das Fleisch mit seinem Leben, seinem Blut, esst nicht! 5 Euer eigenes Blut jedoch will ich einfordern. Von jedem Tier will ich es einfordern. Und das Leben des Menschen will ich einfordern von einem jeden anderen Menschen. 6 Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll um des Menschen willen vergossen werden; denn Gott hat den Menschen zu seinem Bilde gemacht. 7 Seid fruchtbar und mehret euch und reget euch auf Erden, dass euer viel darauf werden. 8 Und Gott sagte zu Noah und seinen Söhnen mit ihm: 9 Siehe, ich richte mit euch einen Bund auf und mit euren Nachkommen 10 und mit allem lebendigen Getier bei euch, an Vögeln, an Vieh und an allen Tieren auf Erden bei euch, von allem, was aus der Arche gegangen ist, was für Tiere es sind auf Erden. 11 Und ich richte meinen Bund so mit euch auf, dass hinfort nicht mehr alles Fleisch ausgerottet werden soll durch die Wasser der Sintflut und hinfort keine Sintflut mehr kommen soll, die die Erde verderbe. 12 Und Gott sprach: Das ist das Zeichen des Bundes, den ich geschlossen habe zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier bei euch auf ewig: 13 Meinen Bogen habe ich gesetzt in die Wolken; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde. 14 Und wenn es kommt, dass ich Wetterwolken über die Erde führe, so soll man meinen Bogen sehen in den Wolken. 15 Alsdann will ich gedenken an meinen Bund zwischen mir und euch und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, dass hinfort keine Sintflut mehr komme, die alles Fleisch verderbe. 16 Darum soll mein Bogen in den Wolken sein, dass ich ihn ansehe und gedenke an den ewigen Bund zwischen Gott und allem lebendigen Getier unter allem Fleisch, das auf Erden ist. 17 Und Gott sagte zu Noah: Das sei das Zeichen des Bundes, den ich aufgerichtet habe zwischen mir und allem Fleisch auf Erden.

Gottes Bund mit Noah und seinen Nachkommen. Es ist ein Bund, der nicht mehr „rein wie am Anfang“ ist. Ein Bund, der der gefallenen Schöpfung Rechnung trägt. Es ist nicht mehr die friedliche Welt des Paradieses, das friedliche Miteinander von Mensch und Tier, das hier sichtbar wird. Ein Segen außerhalb von Eden, kein Paradies-Segen mehr. Der damit rechnet, dass es tödliche Gewalt in der Welt gibt. Aber: es gibt kein Recht auf Gewalt. Es gibt kein Recht irgendeines Staates, über das Leben zu verfügen, auch nicht über das Leben eines Mörders. Es gibt nur das Recht Gottes am Leben. Und das große Zeichen des Regenbogens ist ein Friedenszeichen für die ganze Schöpfung. Es gilt allen, auch den Tieren, auch der Erde. Dieses große Zeichen ist auch eine Begrenzung der Macht der Sippe Noahs und ihrer Nachkommen. Sie sollen es wissen und sich danach verhalten: Keine Sintflut mehr! Kein Verderben mehr für alle. Sondern „ein ewiger Bund Gottes mit allen Lebewesen.“ (Basisbibel) Dass Gott so einen neuen Anfang macht, einen neuen Bund setzt, das begrenzt die Macht der Menschheit. Dieser Bund verpflichtet zu einem schonenden Umgang miteinander.  Es gibt eine Verantwortung für die nachkommenden Generationen. Die zeigt sich nicht nur in der Geburtenrate. Die zeigt sich vor allem darin, dass wir eine bewohnbare Welt hinterlassen, unseren Kindern und Enkeln. Keine ausgeplünderte Erde, keinen geschundenen Stern. Sondern eine Erde, die auch weiter Leben hervorbringen kann, Möglichkeiten bietet, die Schönheit der Schöpfung trägt. Daran erinnert uns heute der Regenbogen: Achtung vor allem, was lebt. Achtsamkeit für alles, was lebt.

Gleich zweimal, mein Gott, Segen über uns, über Deiner Welt. Segen, damit wir einander ein Segen sind und nicht eine Last. Segen, damit unser Leben seine Richtung gewinnt: Ihr sollt ein Segen sein. Gib Du, unser Gott, es doch in unsere Zeit hinein, als unser Selbstverständnis, dass wir so in der Spur Deines Bundes mit der Welt umgehen, dass wir das Leben achten. Das wir nicht Gewalt üben, weder gegen die Natur, noch gegen die Tiere, noch gegen unsere Brüder und Schwestern. Amen

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