Beieinander bleiben

Römer 16, 17 – 27

 17 Ich ermahne euch aber, Brüder und Schwestern, dass ihr auf die achtet, die Zwietracht und Ärgernis anrichten entgegen der Lehre, die ihr gelernt habt, und euch von ihnen abwendet. 18 Denn solche dienen nicht unserm Herrn Christus, sondern ihrem Bauch; und durch süße Worte und prächtige Reden verführen sie die Herzen der Arglosen. 19 Denn euer Gehorsam ist bei allen bekannt geworden. Deshalb freue ich mich über euch. Ich will aber, dass ihr weise seid zum Guten, aber geschieden vom Bösen. 20 Der Gott des Friedens aber wird den Satan unter eure Füße treten in Kürze. Die Gnade unseres Herrn Jesus sei mit euch!

21 Es grüßen euch Timotheus, mein Mitarbeiter, und Luzius, Jason und Sosipater, meine Stammverwandten. 22 Ich, Tertius, der ich diesen Brief geschrieben habe, grüße euch in dem Herrn. 23-24 Es grüßt euch Gaius, mein und der ganzen Gemeinde Gastgeber. Es grüßt euch Erastus, der Stadtkämmerer, und Quartus, der Bruder.

25 Dem aber, der euch stärken kann gemäß meinem Evangelium und der Predigt von Jesus Christus, gemäß der Offenbarung des Geheimnisses, das seit ewigen Zeiten verschwiegen war, 26 nun aber offenbart und kundgemacht ist durch die Schriften der Propheten nach dem Befehl des ewigen Gottes, den Gehorsam des Glaubens aufzurichten unter allen Heiden, 27 ihm, dem einzigen und weisen Gott, sei durch Jesus Christus Ehre in Ewigkeit! Amen.

Es ist nicht so einfach mit dem Frieden. Nicht nach außen und auch nicht nach innen. Es gibt nicht nur unterschiedliche Ansichten, nicht nur unterschiedliche Zugangsweisen. Es gibt auch die, e die Zwietracht und Ärgernis anrichten, es Paulus schwer machen, mit denen er auf „Kriegsfuß“ steht. Wir wissen nicht, was sie im Einzelnen gelehrt haben. Wir haben nur die Sichtweise des Paulus, der sie doch ziemlich scharf attackiert. Sie sind Verführer. Sie verderben den Glauben und stürzen die Gläubigen in Verwirrung und Irrtum.

Es ist eine offene Frage: Ist es nur die Sorge, die Paulus so reden lässt? Oder ist es auch der Kampf um die Meinungsführerschaft in der jungen Christenheit? So ganz eindeutig lässt sich das aus der Distanz der Zeiten nicht beantworten. Auch wenn für mich kein Zweifel ist, dass ich dem Zeugnis des Paulus in der Prägung meines Glaubens folge. Ich glaube auch in seiner Spur.

Der Gruß zeigt: Paulus ist nicht allein. Kein einsamer Briefschreiber, kein einsamer Zeuge. Er schreibt aus einer Glaubensgemeinschaft heraus. Das ist mir wichtiger, weil es ein Hinweis darf ist, dass Paulus sich mit seinen Worten mit anderen einig wissen darf.

Es ist, als würde Paulus sich selbst beruhigen. Gott wird´s richten. Er wird auch die Gemeinde in eine gute Zukunft leiten. Es ist ja sein Evangelium, es ist der Glaube an sein Handeln in Jesus Christus. Er wird nicht stehen bleiben auf seinem Weg zu den Völkern, nicht aufhören zu segnen. Mir will es scheinen, dass dieser Schluss auch eine Botschaft an unsere von Krisen geschüttelten Kirchen ist – hier in Mitteleuropa. Gott überlässt seine Kirche nicht einfach sich selbst oder dem Lauf der Zeit. Er hört nicht auf zu segnen. Das zu glauben, könnte zu Gelassenheit und zu neuer Konzentration helfen. Sich auf die Hauptsache in Sachen Kirche zu besinnen: „Der Glaube ist ein fester und unverwandter Blick auf Christus.“ (M. Luther)

Du wirst´s richten, mein Gott. Du wirst uns ans Ziel bringen. Du wirst uns helfen, am Glauben zu bleiben, mit einem zuversichtlichen und frohen Blick auf Dich. Auf Deine Güte. Auf Deine Treue. Du lässt nicht zu, dass unser Glaube eine verdrossene und engstirnige Geisteshaltung wird – Du willst und wirst uns in die Freiheit und die Weite führen, die aus Deiner Güte unerschöpflich neue Kraft gewinnt. Dazu hilf uns, jeden Tag mit Deinem Wort. Richte unsere Füße auf den Weg des Glaubens, der Nachfolge. Jesus, geh voran, auf der Lebensbahn. Amen  

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