Sprüche 4, 20 – 27
20 Mein Sohn, merke auf meine Rede und neige dein Ohr zu meinen Worten. 21 Lass sie dir nicht aus den Augen kommen; behalte sie in deinem Herzen, 22 denn sie sind das Leben denen, die sie finden, und heilsam ihrem ganzen Leibe. 23 Behüte dein Herz mit allem Fleiß, denn daraus quillt das Leben. 24 Tu von dir die Falschheit des Mundes und sei kein Lästermaul. 25 Lass deine Augen stracks vor sich sehen und deinen Blick geradeaus gerichtet sein. 26 Lass deinen Fuß auf ebener Bahn gehen, und alle deine Wege seien gewiss. 27 Weiche weder zur Rechten noch zur Linken; wende deinen Fuß vom Bösen.
Es sind Sätze, die ich früh gelehrt worden bin: Was von selbst geht, geht bergab. Darum ist hier die Mahnung und Ermutigung so eindringlich. Es geht um das Festhalten an den Lehren der Tradition, der Eltern. Das biblische Denken geht davon aus, dass Eltern Hüter und Bewahrer der guten Traditionen des Gottvertrauens und der Gebote sind. Sie lehren ihre Kinder, was dem Leben dient. Sie lehren ihre Kinder auch die Herkunft der Feste, warum Passa gefeiert wird, was sich aus dem Weg des Volkes als Weg Gottes ergibt. „Wenn dich nun dein Sohn morgen fragen wird: Was sind das für Vermahnungen, Gebote und Rechte, die euch der HERR, unser Gott, geboten hat?, so sollst du deinem Sohn sagen: Wir waren Knechte des Pharao in Ägypten, und der HERR führte uns aus Ägypten mit mächtiger Hand… und führte uns von dort weg, um uns hineinzubringen und uns das Land zu geben, wie er unsern Vätern geschworen hatte. 24 Und der HERR hat uns geboten, nach all diesen Rechten zu tun, dass wir den HERRN, unsern Gott, fürchten, auf dass es uns wohl gehe allezeit und er uns am Leben erhalte, so wie es heute ist. (5. Mose 6, 21, 23-24)
Diese grundlegenden Sätze werden umgewandelt in kleine Münze, alltagstauglich. Kein loses Geschwätz, kein Haschen nach Beifall. Gradlinig leben, sich vor unsicherem Terrain hüten. Sich nicht von der Spur der Gebote abbringen lassen. Nicht, weil man Angst hat, sondern weil der Weg in der Spur der Gebote lebensdienlich ist, die Verheißung der Erfüllung in sich trägt. Auch das ist wichtig: es geht um Hingabe des Herzens und nicht um äußerliche Erscheinung. Der Weg der Weisheit ist eine Herzensangelegenheit.
Um mich herum ist so viel Lärmen, so viel Gerede, so viel auch an leerem Geschwätz, dass doch meine Aufmerksamkeit will. Gib Du, mein Gott, die Gabe der Unterscheidung. Die Gabe, das Unwichtige zur Seite zu schieben, das Gerede zu überhören. Lehre mich das Vertrauen auf die Worte, die mir Dein Wort nahe gebracht haben, mich auf dem Weg des Lebens bestärkt und gefestigt haben. Gib Du mir und uns auch ein gutes Gehör für Deine leise Stimme, für die Mahnungen, die uns helfen, auf dem Weg Deines Willens zu bleiben und es immer neu zu Herzen zu nehmen: Es ist ein guter Weg, den Du, unser Gott mit uns gehst. Amen