Haggai 2, 1 – 9. 20 – 23
1 1Am einundzwanzigsten Tage des siebenten Monats geschah des HERRN Wort durch den Propheten Haggai: 2 Sage zu Serubbabel, dem Sohn Schealtiëls, dem Statthalter von Juda, und zu Jeschua, dem Sohn Jozadaks, dem Hohenpriester, und zu den Übrigen vom Volk und sprich: 3 Wer ist unter euch noch übrig, der dies Haus in seiner früheren Herrlichkeit gesehen hat? Und wie seht ihr’s nun? Sieht es nicht wie nichts aus? 4 Aber nun, Serubbabel, sei getrost, spricht der HERR, sei getrost, Jeschua, du Sohn Jozadaks, du Hoherpriester! Sei getrost, alles Volk im Lande, spricht der HERR, und arbeitet! Denn ich bin mit euch, spricht der HERR Zebaoth, 5 nach dem Wort, das ich euch zusagte, als ihr aus Ägypten zogt; und mein Geist soll unter euch bleiben. Fürchtet euch nicht!
Am letzten Tag des Laubhüttenfestes, am 17. Oktober 520, ergeht erneut des HERRN Wort. Wieder holt es die Menschen in ihrer inneren Situation ab. Es gibt wohl eine große Wehmut über diesem Neubau des Tempels. Er reicht bei weitem nicht an die große Schönheit des zerstörten salomonischen Tempels heran. Er sieht wie nichts aus. Aber es geht nicht um die Schönheit und die Pracht des Tempels. Es gibt etwas, das wichtiger ist als die äußere Pracht: Sei getrost, alles Volk im Lande, spricht der HERR, und arbeitet! Denn ich bin mit euch, spricht der HERR Zebaoth.
Die, die am Tempel arbeiten, brauchen Rückenwind, Bestätigung. Sie müssen frei davon werden, den jetzigen Bau ständig an dem alten Bau zu messen. Sie müssen sich auf den inneren Kern hin orientieren und konzentrieren: Es geht um die erneuerte Gegenwart Gottes.
6 Denn so spricht der HERR Zebaoth: Es ist nur noch eine kleine Weile, so werde ich Himmel und Erde, das Meer und das Trockene erschüttern.
Das ist in Andeutungen die Sprache der Theophanie. Wenn Gott in der Welt erscheint, sich manifestiert, dann gerät die Erde in ihren Grundfesten in Erschütterung. Diese Worte hier drohen nicht das Ende der Welt an – sie sagen vielmehr das heilsame Kommen Gottes in diesen armseligen Bau an. Der Bau mag langsam von statten gehen, Gott wird sich nicht verweigern, in dieser armen Hütte seinen Platz einzunehmen. Gute 500 Jahre später wird Gott anschaulich werden in einem Stall, in einem armseligen Futtertrog liegen. Gott steht nicht auf Luxusherbergen. Jeder arme Stein und jeder dürre Strauch ist gut genug, dass er daran erfahrbar wird.
7 Ja, alle Heiden will ich erschüttern. Da sollen dann kommen aller Völker Kostbarkeiten, und ich will dies Haus voll Herrlichkeit machen, spricht der HERR Zebaoth. 8 Denn mein ist das Silber, und mein ist das Gold, spricht der HERR Zebaoth. 9 Es soll die Herrlichkeit dieses neuen Hauses größer werden, als die des ersten gewesen ist, spricht der HERR Zebaoth; und ich will Frieden geben an dieser Stätte, spricht der HERR Zebaoth.
Aber der Tempel wird nicht armselig bleiben. Die Kostbarkeiten aller Völker werden darin Platz finden. Und wenn Gott da seine Wohnung nimmt, dann wird es ein Haus voll Herrlichkeit. Wo Gott wohnt, ist es immer herrlich. Es ist ja alles Gottes Eigentum. Silber und Gold und der Sand am Meer. „Ein Haus in dürftiger Zeit“ weiterlesen