- Thessalonicher 2, 1 – 12
1 Denn ihr wisst selbst, liebe Brüder, wie wir Eingang gefunden haben bei euch: Es war nicht vergeblich; 2 denn obgleich wir zuvor in Philippi gelitten hatten und misshandelt worden waren, wie ihr wisst, fanden wir dennoch in unserm Gott den Mut, bei euch das Evangelium Gottes zu sagen unter viel Kampf.
Manchmal ist Erinnern angesagt. Damit es mit dem Evangelium in Saloniki weiter gehen kann, ist es gut, sich an den Anfang zu erinnern. Es war nicht vergeblich. Gemeint ist doch wohl: Reden, Predigen, Trösten, Ermutigen, Einladen, den Glauben anbieten – das alles hat sein Echo gefunden. Was für eine Sicht auf die eigene Arbeit: Ich habe mich nicht umsonst gemüht. Κενός – „leer, erfolglos, grundlos, vergeblich“ (Gemoll, Griech.-Deutsches Schul- und Handwörterbuch, München 1957, S. 431). „Nicht substanzlos“ (H. Roose, Der erste und zweite Thessalonicherbrief, Neukirchen, 2016, S. 25)Was die Missionare in Thessalonich verkündigt haben, war kein leeres Gerede, kein hohles Geschwätz. Sie haben wohl begründet, auf dem Boden der eigenen Erfahrungen gearbeitet. Darum hat es auch seine Wirkung in die Gemeinde hinein entfaltet. Was für eine Stärkung, wenn eine Gemeinde im Blick auf ihre Aktivitäten sehen kann: Was wir geplant, organisiert, auf den Weg gebracht haben, hat gefruchtet. Da sind neue Menschen, da ist neuer und gestärkter Glauben, neue Hoffnung und Zuversicht bei uns selbst und bei anderen.
Und das alles, obwohl es vorher in Philippi hart war. „Der Apostel kontrastiert seine unmittelbar voran gegangenen Erfahrungen in Philippi mit seiner freimütigen und öffentlichen Evangeliumsverkündigung in Thessalonich.“ (T. Holtz, Der Erste Brief an die Thessalonicher EKK XIII; Neukirchen 1986, S. 67) In Philippi sind sie im Gefängnis gelandet und haben sich Schläge eingefangen (Apostelgeschichte 16, 16-40). Trotzdem sind sie nicht auf Tauchstation gegangen, sondern haben weiter mutig und freimütig das Evangelium Gottes gesagt. „Nur dienen, helfen, ermutigen“ weiterlesen