Rut 4, 1 – 22
1 Boas ging hinauf ins Tor und setzte sich daselbst. Und siehe, als der Löser vorüberging, von dem er geredet hatte, sprach Boas: Komm, mein Lieber, und setze dich hierher! Und er kam herüber und setzte sich dort hin. 2 Und Boas nahm zehn Männer von den Ältesten der Stadt und sprach: Setzt euch hierher! Und sie setzten sich.
Jetzt hängt alles an Boas. Seiner Redlichkeit und seiner Klarheit. Er treibt die Angelegenheit” vorwärts. Wenn er den Löser im Tor festhält und zehn Männer von den Ältesten der Stadt im Tor dazu bittet, so ist klar: hier geht es ums Geschäft, um Recht, um einen Vertrag. “Der Rechtsakt wird in aller Form., in fast pedantischer Ordnung vollzogen.”(H.W. Hertzberg; aaO.; S. 279)
3 Da sprach er zu dem Löser: Noomi, die aus dem Lande der Moabiter zurückgekommen ist, bietet feil den Anteil an dem Feld, der unserm Bruder Elimelech gehörte. 4 Darum gedachte ich’s vor deine Ohren zu bringen und zu sagen: Willst du es lösen, so kaufe es vor den Bürgern und vor den Ältesten meines Volks; willst du es aber nicht lösen, so sage mir’s, dass ich’s wisse; denn es ist kein anderer Löser da als du und ich nach dir. Er sprach: Ich will’s lösen.
Boas geht auf die Besitzseite ein. Die besitzrechtliche Seite rückt in den Vordergrund der Erzählung, die doch bis dahin fast nur um die Personbeziehungen gekreist ist. Aber vielleicht ist das ein Teil der Nüchternheit, die in dieser Erzählung auch waltet. Die personelle Seite gerät leicht durcheinander, wenn das andere, Rechtliche, Materielle nicht klar geregelt ist.
Also: Noomi hat noch Grundbesitz von ihrem Mann her. Der steht zum Verkauf. Und Boas sagt: es ist eine Sache zwischen dir und mir. Entweder du oder ich. Was den Acker angeht, ist die Sache für den anderen, dessen Namen nie genannt wird klar: Den will er haben. „Gottes Wege sind immer gut“ weiterlesen