Judas 17 – 25
17 Ihr aber, meine Lieben, erinnert euch der Worte, die zuvor gesagt sind von den Aposteln unseres Herrn Jesus Christus, 18 als sie euch sagten, dass zu der letzten Zeit Spötter sein werden, die nach ihren eigenen gottlosen Begierden leben. 19 Diese sind es, die Spaltungen hervorrufen, niedrig Gesinnte, die den Geist nicht haben.
Hat Judas gemerkt, dass er auf einer Negativ-Spur unterwegs ist? Redet er darum seine Leser an: Meine Lieben? Ὑμεῖς ἀγαπητοί. Der Eindruck ist: er sucht ihre Zustimmung zur Basis für ein Leben, das dem Glauben entspricht. Darum: Erinnerung an die Worte der Apostel unseres Herrn Jesus Christus. Rückgriff auf die Lehre. Die Basis kann, so Judas, doch nur in dem sein, was in den Anfängen der Gemeinde gelehrt und geglaubt worden ist. In dem, was „ein für alle Mal den Heiligen überliefert ist.“(3) So stellt Judas den neuen Wegen den alten Glauben entgegen, die Inhalte der apostolischen Lehre.
Es soll wohl ein Trost sein: die Apostel haben es angekündigt, dass Spötter auftreten werden, Leute, die nur ihre Überzeugungen kennen und gelten lassen. „Denn es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin der Christus, und sie werden viele verführen… Und es werden sich viele falsche Propheten erheben und werden viele verführen. Und weil die Ungerechtigkeit überhand nehmen wird, wird die Liebe in vielen erkalten.“ (Matthäus 24, 8.11)
Spötter sind sie, weil sie sich allein leiten lassen von ihren Gedanken, die Judas Begierden nennt und damit nahe an irgendwelche Laster rückt: „Ihr Lebenswandel ist durch die Ausschweifung bezeichnet.“ (W.Grundmann, aaO.:S.45) Sie spotten der verbindlichen Botschaft der Apostel, weil sie sich selbst „fortschrittlich“ sehen, modern. Spötter nennt sie Judas auch deshalb, weil sie wohl über die Einfältigen spotten, die nichts haben als die Botschaft der Apostel. Keine Himmels-Erfahrungen, keine tiefen Einsichten in das Geheimnis der Welt, keine Freiheit, zu tun, was ihnen gefällt. „Nichts hab´ ich zu bringen…“ weiterlesen