Apostelgeschichte 4, 23 – 31
23 Und als man sie hatte gehen lassen, kamen sie zu den Ihren und berichteten, was die Hohenpriester und Ältesten zu ihnen gesagt hatten.
Petrus und Johannes wissen, wo sie hin gehören. Sie sind freigelassen und suchen die Gemeinde auf. Sie gehen zu den Ihren. Sie suchen die auf, mit denen sie zusammen gehören, durch den Glauben, durch die gemeinsame Erfahrung, durch den gemeinsamen Weg. Die, mit denen sie „eins“ (Johannes 17,11) sind. Die anderen, die mit Jesus unterwegs waren, die mit dem Geist erfüllt sind. Denen erzählen sie, was war. Denen erzählen sie von den Drohungen der Hohenpriester und Ältesten. Es ist gut, es macht stabil, wenn einer Menschen hat, denen er erzählen kann, was ihm passiert ist.
24 Als sie das hörten, erhoben sie ihre Stimme einmütig zu Gott und sprachen: Herr, du hast Himmel und Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht, 25 du hast durch den Heiligen Geist, durch den Mund unseres Vaters David, deines Knechtes, gesagt (Psalm 2,1-2): »Warum toben die Heiden, und die Völker nehmen sich vor, was umsonst ist? 26 Die Könige der Erde treten zusammen, und die Fürsten versammeln sich wider den Herrn und seinen Christus.«
Sie, die ihnen zuhören, nehmen das Gehörte auf und bringen es vor Gott. Sie haben ein Gespür dafür: Der letzte Adressat dieses Erzählens sind nicht wir. Sondern es ist ein Erzählen im Angesicht Gottes. Es geht ja auch um seine Geschichte mit Menschen, um sein Evangelium.
Δέσποτα – Despot – so reden sie Gott an. Herr. Herrscher. Das hat für die Beter und Beteinnen offensichtlich nicht den negativen Klang, den das Wort Despot bei uns heute hat. In ihrem Beten vergewissern sie sich selbst: Wir hängen an dem Gott, der der Schöpfer der Welt ist. Wir hängen an dem Gott, der Himmel und Erde gesetzt hat, der dem Meer seinen Raum gibt, aber eben auch seine Grenze. Wir hängen an dem Gott, der weiß, wie die Völker sind: Sie sind im Widerstreit mit Gott. In dieser Auseinandersetzung zeigt sich nicht irgendeine besondere Bosheit, sondern das Wesen der Menschen. Sie sind aufrührerisch gegen Gott und darum auch voller Widerstreit gegen den Christus Gottes. „Freimütig – nach innen und außen“ weiterlesen