Hosea 8, 1 – 14
1 Stoße laut ins Horn! Wie ein Adler kommt es über das Haus des HERRN, weil sie meinen Bund übertreten und mein Gesetz gebrochen haben. 2 Wohl schreien sie zu mir: Du bist mein Gott; wir, Israel, kennen dich. 3 Doch Israel hat das Gute verworfen; darum soll der Feind sie verfolgen.
Gefahr im Verzug. „Atemlos wie ein Melder, der von einem vorgeschobenen Beobachterposten hergerannt kommt, tritt Hosea in der Königsstadt Samaria auf.“ (H. W. Wolff, Die Hochzeit der Hure, München 1979, S. 136) Darum Stoße laut ins Horn! Alarmsignale sind notwendig, um zu warnen. Hier nicht mehr um zu warnen, sondern um das hereinbrechende Unheil anzukündigen. Es ist im Vollzug und verzieht nicht mehr. Da werden auch alle Bußgottesdienste nichts mehr ändern! Da hilft es auch nichts mehr zu sagen: Du bist mein Gott; wir, Israel, kennen dich. Es ist zu spät. Die Abkehr Israels hat es von Gott entfremdet und nun wendet sich Gott ab – und überlässt es dem Feind, der sie verfolgt.
Das also gibt es: ein zu spät des Rufens nach Gott. Ein Versäumen der Zeit zur Umkehr. Verpassen und Vertun des Neuanfangs. So wie es Jesus auch erzählt – inspiriert durch solche Worte? „Und als sie hingingen zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm hinein zur Hochzeit, und die Tür wurde verschlossen. Später kamen auch die andern Jungfrauen und sprachen: Herr, Herr, tu uns auf! Er antwortete aber und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht. Darum wachet! Denn ihr wisst weder Tag noch Stunde.“(Matthäus 25, 10-13) „Gott stört“ weiterlesen