Lukas 14, 1 – 6
1 Und es begab sich, dass er an einem Sabbat in das Haus eines Oberen der Pharisäer kam, das Brot zu essen, und sie belauerten ihn.
Wieder ist Sabbat und wieder ist Jesus zu Gast, bei einem Pharisäer. Diesmal sogar bei einem Oberen der Pharisäer, also einem führenden Mann. Er geht den Pharisäern also nicht aus dem Weg. Er lässt sich vielmehr einladen. Statt zu fliehen oder abzutauchen, wie es ihm von wohlmeinenden Pharisäern geraten worden ist, geht Jesus seinen Weg getreu seinen Gewohnheiten weiter.
„Es gehört mit zu den Eigentümlichkeiten des Lukas, uns den Herrn als Gast an einer geselligen Tafel darzustellen, wo Jesus seine Menschlichkeit am herrlichsten offenbart.“ (F .Rienecker, Das Evangelium des Lukas, Wuppertaler Studienbibel, Wuppertal 1976, S.344) Er lässt sich zu Gast bitten, auch wenn die innere Haltung derer, die da mit ihm beieinander sind, nicht die innere Haltung ist, die einem Gastmahl entspricht. Sie belauerten ihn. παρατηρέω – „genau achtgeben, beobachten, auflauern, aufpassen“ (Gemoll, aaO. S. 577) Luther 2017 übersetzt: „Sie gaben auf ihn acht.“ Das ist nicht so negativ emotional besetzt wie „belauern“ Nur so viel ist festzuhalten: Jesus steht unter Beobachtung. Weil es sich herum gesprochen hat: Man weiß, dass er sich nicht immer so verhalten wird, wie es die Sitte und das Gesetz verlangen. Und so sitzen sie an einem Sabbat an einem Tisch mit ihm und fragen: Was wird denn diesmal sein? „Alltags-Brot“ weiterlesen