Lukas 22, 1 – 6
1 Es war aber nahe das Fest der Ungesäuerten Brote, das Passa heißt. 2 Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten trachteten danach, wie sie ihn töten könnten; denn sie fürchteten sich vor dem Volk.
Das Passah naht. Lukas setzt es in eins mit dem Fest der Ungesäuerten Brote. Weiß er es nicht besser? „Es handelt sich von Hause aus um zwei Feste, den Passatag und das anschließende Fest der süßen Brote, das eine ganze Woche dauerte.“ (K.H. Rengstorf, Das Evangelium nach Lukas, NTD 3, Göttingen 1967, S.239) Pesach auf Hebräisch. Fest der Verschonung. Fest des Aufbruchs aus der Gefangenschaft. Fest des Opfers der Lämmer. Fest der Erfahrung Gottes als eines Gottes, der in die Freiheit führt. Es ist ein heiliges Fest, in Israel das große Fest der Freude. Ohne das Passah gäbe es Israel nicht.
Und doch sind die Hohenpriester und Schriftgelehrten nicht mit der Passahvorfreude beschäftigt, sondern mit Mordgedanken und Mordplänen. Das ist nicht neu. „Der Sanhedrin hatte schon früher beschlossen, Jesus umzubringen (LK 19,37;20,20).“ (F .Rienecker, Das Evangelium des Lukas, Wuppertaler Studienbibel, Wuppertal 1976, S.494) Diese Mordpläne werden jetzt weitergetrieben. Die Zustimmung der Schriftgelehrten zu den Worten Jesu, als er mit den Sadduzäern redet, erweist sich als kurzfristig. Jetzt sind sie klar: Sie wollen ihn töten. Sie suchen nach einer günstigen Gelegenheit.
Was sie aufhält ist allein eine taktische Rücksichtnahme auf das Volk. Jesus ist beliebt. Die „große Menge hörte ihn gern.“(Markus 12,37)Die beiden anderen Evangelisten, Matthäus und Markus gehen weiter als Lukas auf dieses Hindernis für die Pläne des Hohen Rates ein. Lukas dagegen betont anders als sie. „Einer musste es ja tun“ weiterlesen