Markus 14, 12 – 16
12 Und am ersten Tage der Ungesäuerten Brote, als man das Passalamm opferte, sprachen seine Jünger zu ihm: Wo willst du, dass wir hingehen und das Passalamm bereiten, damit du es essen kannst?
Es sind die Jünger, die die Initiative ergreifen. Am ersten Tage der Ungesäuerten Brote. Nach unserer Zählung der Wochentage ist das der Donnerstag, nach dem jüdischen Kalender der 14. Nisan. Sie wollen wissen, wo Jesus Passa feiern will. Wo sie das Passalamm zubereiten sollen. „Die Bewohner Jerusalems waren nach dem Zeugnis späterer Gesetzgebung verpflichtet, den Festpilgern für diesen Zweck geeignete Räume zur Verfügung zu stellen.“ (W. Klaiber, Das Markusevangelium, Neukirchen 2010, S.268) Dennoch braucht es ja ein Mindestmaß an Planung. Dafür wollen die Jünger Auskunft von Jesus.
13 Und er sandte zwei seiner Jünger und sprach zu ihnen: Geht hin in die Stadt, und es wird euch ein Mensch begegnen, der trägt einen Krug mit Wasser; folgt ihm 14 und wo er hineingeht, da sprecht zu dem Hausherrn: Der Meister lässt dir sagen: Wo ist der Raum, in dem ich das Passalamm essen kann mit meinen Jüngern? 15 Und er wird euch einen großen Saal zeigen, der mit Polstern versehen und vorbereitet ist; dort richtet für uns zu.
Die Antwort Jesu ist keine Adress-Angabe, sondern er kündigt eine Begegnung an. Ein Mensch, der einen Krug mit Wasser trägt. Ein Mensch – meint hier „ein Mann“. Ungewöhnlich genug, denn „Das Tragen von Krügen auf dem Kopf war Frauensache.“ (W. Klaiber, aaO.; S.269) Es ist eine seltsame Mischung: Wasserträger sind alltägliche Gestalten. Dass aber ein Mann das tut, ist auffällig. So ist also die Begegnung, die Jesus ansagt, alltäglich und doch eindeutig zugleich. „Den Raum vorbereiten“ weiterlesen