Matthäus 13, 53 – 58
53 Und es begab sich, als Jesus diese Gleichnisse vollendet hatte, dass er davonging 54 und kam in seine Vaterstadt und lehrte sie in ihrer Synagoge, sodass sie sich entsetzten und fragten: Woher hat dieser solche Weisheit und solche Taten?
Ortswechsel. Nachdem er alles gesagt hat. Genauer: „als er die Gleichnisse beendet hatte.“ Es ist die gleiche Wendung wie am Schluss der Bergpredigt und wie sie Matthäus am Ende der Reden in Kapitel 18 verwenden wird. Das macht deutlich: die Gleichnisse sind nicht einfach nur einzelne Geschichten, die zufällig zusammengefasst sind, sondern sie sind eine Einheit, eine „Gleichnis-Rede“
Diese Rede ist vorüber. Darum geht Jesus jetzt. Ohne dass es deutlich gesagt wird, vom Ort am Galiläischen Meer über den Berg nach Nazareth. In seine Vaterstand. Dort fängt er an zu lehren. Diesmal nicht in irgendeinem Haus oder auf der Straße, sondern in ihrer Synagoge. Wieder schwingt in der Wendung ein Stück Distanz mit. Es ist nicht seine Synagoge. Auch nicht der Ort, wo sich die Christen versammeln. Es ist ihre Synagoge.
Sein Lehren löst Entsetzen aus. ἐκπλήσσω – „betäubt werden, erschrecken, verdutzt, erstaunt sein, betroffen, entsetzt.“ (Gemoll, aaO.; S.258)Man darf hier nicht gleich Ablehnung hören, sondern eher Verwirrung. So wie sie sich dann auch im Fragen zeigt: Woher hat er das?
Sein Lehren ist offenkundig nicht nur Reden. Darum fragen sie nach seiner Weisheit und seinen Taten. δυνάμεις: „Macht, Fähigkeiten, Krafterweise.“ (Gemoll, ebda, S.228)Das wird wohl auf Berichte über sein Wirken im Umland zurück verweisen. Aber ob diese Berichte Überzeugungskraft haben? Aus dem Entsetzen Glauben werden lassen? „Nazareth“ weiterlesen