Offenbarung 15, 1 – 4
1 Und ich sah ein andres Zeichen am Himmel, das war groß und wunderbar: sieben Engel, die hatten die letzten sieben Plagen; denn mit ihnen ist vollendet der Zorn Gottes.
Ein Zeichen folgt dem anderen. So sieht Johannes jetzt ein anderes Zeichen, von dem er sagt: groß und wunderbar. Der gleiche Ausdruck wird wenige Verse später wiederkehren als der Anfang des Liedes, das gesungen wird. θαυμαστόν, meint, nach meinem griechischen Wörterbuch: „seltsam, erstaunlich, wunderbar.“(Gemoll, Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch, München/Wien 1957, S.369) Eine verwandte Verbform begegnet nach Wundern Jesu, wenn es heißt: „Die Menschen aber verwunderten sich und sprachen: Was ist das für ein Mann, dass ihm Wind und Meer gehorsam sind?“ (Matthäus 8,27) Es ist also ein Zeichen, das nicht zuerst Entsetzen auslöst, sondern eher Staunen.
Was Johannes sieht: Sieben Engel mit den letzten sieben Plagen. Höhepunkt und zugleich Endpunkt. Es ist eine gute Nachricht: Gottes Zorn ist nicht unbegrenzt. Er hat ein Ende. Seine Barmherzigkeit dagegen nicht. „Die Güte des HERRN ist’s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.“ Klagelieder 3, 22.23) „Erdenschwer und schwebend zugleich“ weiterlesen