2. Korinther 12, 19 – 21
19 Schon lange werdet ihr denken, dass wir uns vor euch verteidigen. Wir reden jedoch in Christus vor Gott! Aber das alles geschieht, meine Lieben, zu eurer Erbauung.
Das ist das Ziel: Erbauung. Es geht nicht darum, sich selbst ins rechte Licht zu rücken. Es geht nicht darum, sich zu verteidigen, auch nicht gegen ungerechte Vorwürfe. Es geht darum, dass die Gemeinde gestärkt wird, dass es Klarheit gibt, die zu einer klaren und guten Lebensführung hilft. Wenn die Boten Jesu sich selbst ins Zentrum rücken, wird alles verrückt. Wenn sie eine Lehre ins Zentrum rücken, wird alles steril. Es geht um die Einweisung in das Leben mit Christus. Wo das gelingt, da wird Gemeinde gebaut und werden Einzelne in ihrem Leben zurecht gebracht.
20 Denn ich fürchte, wenn ich komme, finde ich euch nicht, wie ich will, und ihr findet mich auch nicht, wie ihr wollt, sondern es gibt Hader, Neid, Zorn, Zank, üble Nachrede, Verleumdung, Aufgeblasenheit, Unordnung. 21 Ich fürchte, wenn ich abermals komme, wird mein Gott mich demütigen bei euch und ich muss Leid tragen über viele, die zuvor gesündigt und nicht Buße getan haben für die Unreinheit und Unzucht und Ausschweifung, die sie getrieben haben.
Die Wahrheit ist kein Selbstzweck, auch die Wahrheit über Schwierigkeiten in der Gemeinde nicht. Es sind scharfe Worte, die Paulus hier gebraucht und es ist erschreckend, dass er damit den Zustand der Gemeinde beschreibt. Ein tief vergiftetes Klima kommt zur Sprache. Wo Hass und Neid, Nachrede und Verleumdung auf der Tagesordnung sind, da ist das geistliche Wachstum tief gestört und gefährdet. Da ist viel Widerspruch gegen das Evangelium, das doch den Shalom Gottes ausruft, den Frieden über alles Begreifen hinaus.
Das sieht Paulus und es setzt ihm zu. Es macht ihn fertig, es lastet auf ihm. Er sagt mein Gott wird mich demütigen bei euch und ich muss Leid tragen. Es sind ja doch Leute, die ihm am Herzen liegen, die er zum Glauben gerufen hat, die er jetzt so hart angeht. Es wird nicht nur Demut bei Paulus brauchen, sondern auf allen Seiten, damit es zur Umkehr kommt, damit sie aus der Falle gegenseitiger Beschuldigungen herausfinden. Es wird Demut brauchen, damit der Missbrauch der Freiheit – das meint ja Unreinheit und Unzucht und Ausschweifung korrigiert wird. Hier ist Buße gefragt, die Einsicht in die eigene Schuld und die wechselseitige Bitte um Vergebung. Nur so kann es neue Anfänge geben.
Herr Jesus wir leben nicht auf einer Insel der Seligen Deine Gemeinde ist noch nicht das Reich Gottes Es gibt so Vieles was im Argen liegt Lieblosigkeit Gleichgültigkeit Eitelkeit Herrschsucht
Hilf Du uns dazu dass wir menschlich miteinander umgehen wenn wir unserer Fehler benennen Hilf Du dazu dass wir freundlich bleiben auch wenn einer anderer uns unsere Schwächen vorhält Mache uns demütig damit Du uns aufrichten kannst durch die Worte der Schwestern und Brüder. Amen