2.Korinther 11, 1 – 6
1 Wollte Gott, ihr hieltet mir ein wenig Torheit zugut! Doch ihr haltet mir’s wohl zugut. 2 Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch verlobt mit einem einzigen Mann, damit ich Christus eine reine Jungfrau zuführte. 3 Ich fürchte aber, dass wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, so auch eure Gedanken abgewendet werden von der Einfalt und Lauterkeit gegenüber Christus.
Es geht nicht um Paulus, obwohl es doch dauernd auch um Paulus geht. Aber für Paulus ist klar: es geht m die Gemeinde, um ihren Weg in der Nachfolge Jesu, im Glauben an ihn. Das ist die Mitte., auf die die Gemeinde verpflichtet ist, gegründet, von der allein sie leben kann: Sie gehört zu Jesus Christus. In ihm hat sie ihr Leben, aus ihm ihre Kraft. Aber das ist kein Besitz, ein für Allemal. Das wird immer wieder angefragt und angefochten durch fremde Botschaft, die sich gut anfühlen. Aber sie sind gleisernisch, verführerisch und in Wahrheit Verführungen.
4 Denn wenn einer zu euch kommt und einen andern Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben, oder ihr einen andern Geist empfangt, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so ertragt ihr das recht gern! 5 Ich meine doch, ich sei nicht weniger als die Überapostel. 6 Und wenn ich schon ungeschickt bin in der Rede, so bin ich’s doch nicht in der Erkenntnis; sondern in jeder Weise und vor allen haben wir sie bei euch kundgetan.
Ist Paulus rechthaberisch, intolerant? Kennt er neben sich keine anderen Apostel? Ist er allein im Besitz des Evangeliums? So fragt es sich leicht über die Jahrhunderte hinweg. Aber es sind fragen, die sich aufdrängen. Offensichtlich ist im Denken des Paulus kein Platz für eine Variationsbreite in der Verkündigung des Evangeliums. So, wie ihr es angenommen habt, so soll es bleiben und muss es bleiben. Schlägt die alte Mentalität des ehemaligen Christenjägers hier in seiner Absolutheit wieder durch?
Die Korinther jedenfalls haben ein weites Herz. Sie nehmen andere Boten des Evangeliums auf und schenken ihnen nicht nur Gehör, sondern auch Vertrauen. Sie scheinen fast ein bisschen befreit von der immer gleiche Stimmen des Eiferers Paulus.
Wenn Paulus heute lebte und so schriebe und spräche, wie er es damals tat – er wäre ein Fall für die Sekten-Beauftragten der Landeskirchen. Dieser Absolutheitsanspruch ist einfach unerträglich. Nur: wenn Paulus nicht so absolut geschrieben hätte – wir würden ihn heute nicht mehr kennen und auch nicht mehr lesen. Heilige Einseitigkeit!
Herr Jesus lass mich bei dem einfachen Wort bleiben Lass es mich einfältig durchhalten Du hast mich lieb Ich habe dich lieb
Lass mich dabei bleiben dass ich es wieder und wieder sage Der Grund unseres Lebens ist Gnade nichts als Gnade
Das sehe ich an Dir an Deinem Kreuz Das höre ich von Dir wenn Du mich rufst: Halte mich an Dich. Amen